Vitamin C richtig ergänzen: Pulver oder Tabletten? Natürlich oder synthetisch?
In diesem Ratgeber schaffen wir ein für allemal Klarheit, wie Du Vitamin C richtig ergänzt.
Im Internet findet man alle möglichen Begriffe und Behauptungen:
- Vitamin C Pulver ist besser als Tabletten.
- Ascorbinsäure ist synthetisch und schädlich.
- Acerola Pulver ist das Beste.
- Oder vielleicht doch lieber Camu Camu oder Amla Pulver?
- Oder stimmt gar nichts, die ultimative Lösung ist liposomales Vitamin C?
Laien schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein und der Informations-Dschungel wird immer dichter. Was stimmt denn nun?
Deshalb sehen wir uns an, welche Produkte es gibt und wie Du Vitamin C richtig ergänzt. Hier ein Überblick:
Übersicht Teil 2) Wie Du Vitamin C richtig ergänzt
- Was ist natürliches Vitamin C?
- So ergänzt Du in…
- Phase 1) Ernährung
- Phase 2) Belastung / Therapie
- Phase 3) Hochdosiertes Vitamin C
- Acerola Extrakt & Co.
- Liposomales Vitamin C
- Fazit: So ergänzt Du clever
Was Du vorab wissen musst
Im 1. Teil zu Vitamin C haben wir über den Bedarf gesprochen.
Dabei haben wir geklärt, dass der Bedarf an Vitamin C nicht immer gleich ist – sondern je nach Belastung variiert. Ich unterscheide zwischen drei Phasen:
1) Ernährung: Im Alltag brauchen wir eine Basis an Vitamin C, um einen Mangel zu verhindern.
2) Belastung / Therapie: Bei Belastungen (wie zum Beispiel Stress) steigt der Bedarf. Auch wenn wir Vitamin C therapeutisch einsetzen wollen, brauchen wir höhere Mengen – diese Dosis baut immer auf Phase 1) auf.
3) Mega-Dosis: Es gibt noch eine letzte Phase, in der man Vitamin C extrem hoch dosiert. Diese Phase ist rein therapeutisch.
Hier die 3 Phasen:
Da liegt es nahe, dass auch die Ergänzung angepasst werden muss – je nachdem in welcher Phase man sich befindet. Möchte ich nur meine tägliche Ernährung ergänzen? Oder möchte ich eine besondere Belastung ausgleichen?
Also stellt sich die Frage: Wie ergänzt man Vitamin C richtig und in welcher Form?
Was ist natürliches Vitamin C?
Erst einmal eine wichtige Begriffsklärung: Es kursiert vor allem das Gerücht, Ascorbinsäure sei synthetisch oder gar schädlich. Das ist falsch. Ascorbinsäure ist Vitamin C. Ascorbinsäure ist schlichtweg die chemische Bezeichnung für Vitamin C, oder exakt bezeichnet: L-Ascorbinsäure. Daran ist nichts unnatürlich.
Zum besseren Verständnis: Wir wissen Tiere produzieren Vitamin C selbst.
Die Frage ist: Welches?
Die Antwort: Reine L-Ascorbinsäure.
Nicht etwa Acerola-Extrakt oder Camu Camu Pulver. Wäre Ascorbinsäure wirklich schädlich, so würden sich Tiere regelmäßig selbst vergiften – denn sie „synthetisieren“ ja ständig mehrere tausend Milligramm davon. Wer also Ascorbinsäure als synthetisch bezeichnet, hat sich die Natur keine Sekunde lang angeschaut.
Übrigens entsteht Ascorbinsäure im Labor sehr ähnlich. Sie ist nicht unbedingt synthetisch, sondern wird (idealerweise) auf natürlichem Wege „synthetisiert“ – das ist ein großer Unterschied, scheint aber für viel Verwirrung zu sorgen.
Es gibt zwar synthetisches Vitamin C. Das erkennt man daran, dass es rechtsdrehend ist, während natürliches Vitamin C linksdrehend ist. Das synthetische Vitamin ist also spiegelverkehrt. Aber(!): Im Gegensatz zu einigen anderen Vitaminen, gibt es synthetisches Vitamin C gar nicht zu kaufen. Du wirst es in keinem einzigen Nahrungsergänzungsmittel finden.
Genau hier entsteht das Problem:
Wenn es gar kein synthetisches Vitamin C gibt,
was bitte ist dann natürliches Vitamin C?
„Natürlich“ sagt überhaupt nichts aus, weil Vitamin C immer natürlich ist. „Natürliches Vitamin C“ ist eine leere Worthülse. Sowas auf die Verpackung zu schreiben ist reines Marketing – also lass Dich davon nicht in die Irre führen.
Versteh mich nicht falsch, ich bin vollkommen dafür, dass wir uns an der Natur orientieren. Aber wir müssen die Natur als Lehrmeister nutzen, um unseren Stoffwechsel zu verstehen – nicht um blind irgendwelche Stoffe herauszugreifen. Die Natur dient als Vorbild, um herauszufinden, wie wir die optimale Wirkung erreichen können, wie wir unseren Körper optimal unterstützen können. Denn darum geht es doch.
Wie erreichen wir die optimale Wirkung? Im letzten Teil habe ich bereits erklärt, dass Vitamin C niemals alleine arbeitet. Reines Vitamin C wäre also nicht sinnvoll. Sondern ein gutes Produkt wird immer auch die natürlichen Mitspieler enthalten.
Jetzt die entscheidende Frage: Welche Mitspieler braucht Vitamin C?
Mittlerweile kannst Du Dir Antwort bestimmt schon denken: Es kommt drauf an! Wir haben drei verschiedene Phasen, die alle unterschiedlich sind. Auch jede Belastung ist unterschiedlich und (ver)braucht andere Nährstoffe.
Ascorbinsäure = Vitamin C: Um die optimale Wirkung zu erreichen, braucht Vitamin C natürliche Synergie-Stoffe – die sind aber genauso wenig fix wie der Bedarf, sondern hängen von Einsatz und Belastung ab.
Wie Du Vitamin C richtig ergänzt – Phase 1) Ernährung
Bevor Du Dich jetzt überwältigt fühlst, es ist alles einfacher als es vielleicht gerade klingt. Synergistische Nährstoffe sorgen dafür, dass Vitamin C optimal (oder überhaupt) wirken kann. Welche Stoffe das sind, hängt jedoch vom Einsatz ab. Also lass uns Schritt für Schritt die einzelnen Phasen ansehen. Starten wir mit Phase 1): Der täglichen Ernährung.
Welche Nährstoffe braucht unser Körper im Alltag, damit Vitamin C optimal arbeiten kann?
Was denkst Du?
Kurz und knapp: Alle!
Das ist doch eigentlich sonnenklar. Es gibt nunmal nicht ein Vitamin namens C, sondern es gibt viele verschiedene Nährstoffe – und Dein Körper braucht alle. Er braucht Vitamin C, er braucht Vitamin B12, er braucht Magnesium. Er braucht alle Nährstoffe.
Hier entsteht ein seltsamer Fehler: Häufig lese ich auf anderen Webseiten „Du brauchst unbedingt 1.000mg Vitamin C!“ Und dann lese ich weiter „ja aber von Calcium brauchst Du eigentlich gar nichts.“
Bitte was?
Es bringt Deinem Körper relativ wenig, wenn er tausende Milligramm Vitamin C erhält, aber dafür Vitamin D, Calcium oder Selen fehlen. Und wer bereits weiß, dass unsere Ernährung zu wenige Vitamine liefert, dem sollte doch eigentlich auch klar sein, dass das nicht ausschließlich für Vitamin C gilt.
Dabei ist es nicht kompliziert: Erstmal sollten wir herausfinden, welche Nährstoffe überhaupt zu kurz kommen (kleiner Tipp: Es sind einige). Dafür analysieren wir unsere Ernährung. Dann ergänzen wir ein Gesamtpaket, um die offenen Lücken zu füllen.
Das Ergebnis ist eine Basisversorgung aus mehreren Produkten, die alle Nährstoffe zuverlässig abdeckt. Das bringt die optimale Wirkung – weil der Körper alles erhält, was ihm fehlt und nicht nur Vitamin C. Macht das Sinn? Näher will ich an dieser Stelle gar nicht darauf eingehen. Denn wie Du Deine Ernährung perfekt ergänzt, erkläre ich Schritt für Schritt in meinem Newsletter.
Optimale Produkte: Basisversorgung
Phase 1): Eine Basisversorgung schließt breitgefächert Lücken der Ernährung – inklusive Vitamin C.
Wie Du Vitamin C hochdosiert ergänzt – Phase 2) Belastung / Therapie
Wenn mit einer gesunden Ernährung und einer Basisversorgung alle Nährstoffe breitgefächert abgedeckt sind, kann man sich über eine therapeutische Dosis Gedanken machen. Wie ergänzt man Vitamin C hochdosiert?
Zur Erinnerung: Wir imitieren die Natur, beziehungsweise Tiere, die mehr Vitamin C produzieren, wenn ihr Bedarf steigt.
Was brauchen wir also? Vor allem Vitamin C – kalt hergestellt, damit die Form erhalten bleibt.
Was sonst? Sämtliche Nährstoffe, damit Vitamin C gut aufgenommen und verarbeitet werden kann.
Das sind allem voran synergistische Pflanzenstoffe – wie zum Beispiel Bioflavonoide aus Zitrusfrüchten. Denn in der Natur liegt Vitamin C gemeinsam mit diesen Pflanzenstoffen vor und unser Körper hat sich daran gewöhnt, diese im Verbund aufzunehmen.
Alles andere ist nice to have, aber nicht zwingend notwendig. Man kann zum Beispiel Ascorbinsäure noch zum Teil puffern. Das heißt, man bindet sie an ein Mineral und es entsteht zum Beispiel Calciumascorbat oder Magnesiumascorbat. Das nimmt den sauren Charakter und scheint Vitamin C für manche verträglicher zu machen – zumindest laut einzelnen Studien.
So. Aber bis hierhin ist es weiterhin simpel: Du nimmst eine tägliche Basisversorgung und bei Belastungen ergänzt Du zusätzlich hochdosiertes Vitamin C mit Pflanzenstoffen – meistens zwischen 1.000mg bis 10.000mg. Fertig.
Optional in Phase 2):
Wenn es das Budget zulässt, kann man aber noch einen Schritt weitergehen. Wir können uns die Natur ansehen und es besser machen. Denn bei Belastungen steigt niemals nur der Bedarf an Vitamin C, sondern es werden auch immer andere Nährstoffe verbraucht. Warum also nicht auch diese Nährstoffe höher dosieren?
Ein einfaches Beispiel: Stress produziert freie Radikale. Um diese zu puffern, brauchen wir Antioxidantien. Vitamin C ist ein Antioxidans. Doch unser Körper benötigt nicht nur Vitamin C, sondern zum Beispiel auch Vitamin E – ein anderes Antioxidans. Zusätzlich verbraucht Stress bekanntlich auch B-Vitamine. Das heißt, eine optimale Ergänzung bei Stress beinhaltet mindestens verschiedene Antioxidantien und alle B-Vitamine – von Folsäure bis Vitamin B12.
Wie Du siehst, wird es hier schnell komplex, da jede Belastung völlig andere Nährstoffe (ver)braucht. Deshalb möchte ich darauf auch nicht näher eingehen, denn dieser Artikel dreht sich um Vitamin C. Das Beispiel soll Dir einfach nur zeigen: Entweder Du bleibst bei hochdosiertem Vitamin C. Oder Du ergänzt eine Kombination mehrerer Nährstoffe. Im Idealfall bietet ein Hersteller bereits Kombinations-Präparate für verschiedene Einsatzgebiete an und nimmt Dir damit die Arbeit zum größten Teil ab. Hochdosiertes Vitamin C bleibt eine risikofreie und vor allem kostengünstige Ergänzung.
Optimales Produkt: Vitamin C, mit Bioflavonoiden und Pflanzenstoffen
Phase 2) Hochdosiertes Vitamin C wird mit Bioflavonoiden und Pflanzenstoffen optimal aufgenommen.
Für bestimmte Zwecke kannst Du zu Präparaten greifen, die Vitamin C mit anderen Vitaminen und Nährstoffen kombinieren.
Wie Du Vitamin C mega-hochdosiert ergänzt – Phase 3) Mega-Dosis
Phase 3) ist experimentelle Therapie und macht wiederum vor allem dann Sinn, wenn Phase 1) + 2) beide abgedeckt sind.
Auch hier ein Beispiel: Ich möchte Vitamin C als Mega-Dosis bei einer Krankheit einsetzen. Dann ist es wichtig, dass mein Körper erstmal alle Basics erhält (Schritt 1). Dann ist es auch wichtig, dass die besonderen Anforderungen der Krankheit gepuffert und optimal abgedeckt werden – zum Beispiel rauben Medikamente fast immer Nährstoffe (Schritt 2). Erst danach macht es Sinn an eine Mega-Dosis Vitamin C zu denken.
Doch Phase 3) ist ein völlig anderes Gebiet, denn Vitamin C wirkt hier wie ein Medikament. Es wird vom Anti-Oxidans zum Pro-Oxidans. Das hat übrigens auch nur noch wenig mit der Natur zu tun – denn derartige Mengen könnten wir über die Ernährung unmöglich aufnehmen. Deshalb empfehle ich Dir eine Mega-Dosis nicht auf eigene Faust durchzuführen, sondern einen entsprechenden Arzt zu suchen, der sich auf dem Gebiet auskennt (und jahrelange Erfahrung hat).
Für eine Mega-Dosis an Vitamin C muss man den Verdauungstrakt umgehen. Dafür eignet sich am Besten…
Optimales Produkt: Intravenöses Vitamin C
Phase 3) Eine Mega-Dosis erreicht man durch intravenöses Vitamin C.
Von Acerola Pulver, Camu Camu Pulver, Amla Pulver und anderen Extrakten
Sehen wir uns als nächstes ein paar weitere Produkte am Markt an und wofür sie geeignet sind.
Sehr stark vertreten sind mittlerweile Extrakte verschiedenster Art, wie zum Beispiel: Acerola Pulver, Camu Camu Pulver oder Amla Pulver. Schon mal vorab, Extrakte sind prinzipiell eine klasse Geschichte. Aber: Die Werbung der meisten Verkäufer schlägt vollkommen über die Stränge.
Das behauptet die Werbung:
Fast immer werden Extrakte als besonders natürlich beworben, „synthetisches Vitamin C“ dagegen wird angeklagt und verurteilt. Wobei wir bereits wissen, dass diese Aussagen eine blanke Täuschung sind. Denn was sie dabei geschickt verschweigen: Sie selbst beziehen sich in ihrer Werbung zu 99% auf Studien über Vitamin C – der „bösen“ Ascorbinsäure – weil es zu den Extrakten fast keine Studien gibt. Upps.. Auch wird gern behauptet, dass die Bioverfügbarkeit besser wäre. Das ist schlichtweg erfunden und falsch. Oder anders formuliert: Verbrauchertäuschung.
Das sind die Fakten:
Die Hauptwirkung all dieser Pülverchen kommt von dem hohen Gehalt an Vitamin C. Zusätzlich liefern sie wertvolle Pflanzenstoffe. Dabei gibt es aber zwei Nachteile:
1) Sie sind einseitiger als es den Anschein hat. Schaut man sich zum Beispiel mal die Acerola-Kirsche an, sieht man schnell das Dilemma. So enthalten 10g Acerola zwar satte 280% des Tagesbedarfs an Vitamin C. Doch wie sieht es mit anderen Nährstoffen aus?
- Folsäure: 0,3%
- Calcium: 0,1%
- Andere B-Vitamine: 0%
Acerola-Pulver ist also sehr einseitig. Es enthält hauptsächlich Vitamin C, deswegen wird es ja für Vitamin-C-Präparate verwendet und eben nicht für Multivitamin-Präparate.
2) Reine Extrakte sind teuer, wenn man Vitamin C hoch dosieren möchte. Wir sprechen hier von 20€+ pro Tag, um auf hochdosiertes Vitamin C zu kommen. Kann man machen, wenn der Geldbeutel zu schwer ist, muss man aber nicht.
Stellt sich die Frage, wofür eignen sich Acerola Pulver & Co.?
Dafür sind Extrakte geeignet:
Acerola, Camu Camu, Amla Pulver und so weiter eignen sich vor allem als ein Teil in einem großen Gesamtgefüge. Natürlich kannst Du Dir ein bisschen Acerola Pulver in Deinen Smoothie mixen, aber Du solltest davon keine breitgefächerte Basisversorgung an Nährstoffen erwarten.
Da reines Acerola Pulver einseitig und gleichzeitig teuer ist, eignen sich sämtliche Extrakte am besten als ein Puzzleteil von hochwertigen Nahrungsergänzungen. Denn hier können mehrere Extrakte und Vitamine kombiniert werden. So erhalte ich, für einen ähnlichen Preis, eine viel höhere Wirkung (Stichwort: Synergie). Zum Vergleich: Für 2€ pro Tag bekomme ich entweder nur Vitamin C aus Acerola oder aber eine breite Basis aller Vitamine und einer Kombination verschiedenster Pflanzenextrakte.
Acerola Extrakt & Co. sind einseitig und eignen sich deshalb vor allem als ein Teil unter vielen verschiedenen Extrakten.
Liposomales Vitamin C
Eine brandneue Modeerscheinung ist liposomales Vitamin C.
Das behauptet die Werbung:
Liposomales Vitamin C soll angeblich eine viel höhere Bioverfügbarkeit haben (also vom Körper besser aufgenommen werden) und deshalb die erste Wahl sein. Das ist erstens falsch und zweitens nicht das einzige Qualitätskriterium.
Hintergrund liposomales Vitamin C:
Liposomales Vitamin C hat seinen Ursprung bei Medikamenten. Weil der Körper synthetische Medikamente oft abstößt, hat man sich gedacht, man ummantelt sie in eine Lipidform, um sie – wie ein trojanisches Pferd – am Sicherheitssystem des Körpers vorbei zu schmuggeln. Dir fällt bestimmt schon auf, wo der Denkfehler liegt.
Das Kernproblem ist, dass hier theoretische Wissenschaftler, die keine Ahnung von Ernährung haben, hingehen und ausschließlich Blutwerte betrachten – sonst nichts. Das mag bei synthetischen Medikamenten funktionieren, aber nicht bei Ernährung und natürlichen Nährstoffen. Da mangelt es grundlegend am Verständnis!
Denn es geht nicht nur um theoretische Blutwerte. Es geht doch darum, ob Dein Köper etwas mit den Vitaminen anfangen kann. Und da schneiden naturnahe Produkte um Welten besser ab. Außerdem hat es einen Sinn, wenn der Körper nur eine bestimmte Menge an Vitaminen aufnimmt. Er nimmt sich das, was er braucht. Und das ist auch gut so. Was auch der Grund ist, warum sich Vitamine praktisch nicht überdosieren lassen, solange man naturnahe Produkte verwendet.
Liposomale Vitamine dagegen ignorieren die Intelligenz unseres Körpers und lassen sich durchaus überdosieren. Bei Vitamin C ist das meistens kein Problem, es ist einfach nur teuer. Fahrlässig wird es jedoch, wenn auch andere Vitamine einzeln in liposomaler Form angeboten werden.
Das sind die Fakten:
Es gibt nur wenige Studien, die liposomales Vitamin C mit anderen Vitamin C Präparaten vergleichen. Diese Studien sind aber bis heute alles andere als eindeutig und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Hier ein kleiner Einblick in eine Studie, in der die Bioverfügbarkeit von Vitamin C + Bioflavonoide mit der von liposomalem Vitamin C verglichen wurde. Gemessen wurde der Blutwert von Vitamin C:
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.
Unterschiede gab es nur und erst bei extrem hohen Dosierungen. Mit liposomalem Vitamin C konnte man so unnatürlich hohe Blutwerte erreichen. Wir reden hier von Mengen um die 36 Gramm pro Tag = 36.000mg! (Selbst bei 20 Gramm gab es noch keinen Unterschied). Jetzt muss man sich aber fragen: Braucht man das?
Dafür ist liposomales Vitamin C geeignet:
Vielleicht zeigen neue Studien neue Ergebnisse, wer weiß. Aber nach derzeitigem Stand ist liposomales Vitamin C für den normalen Verbraucher völlig uninteressant. Vitamine sind nicht synthetisch und müssen nicht am Körper „vorbei geschmuggelt“ werden.
Liposomale Vitamine sind wie Medikamente aufgebaut und sollten auch so behandelt werden. Synergistische Nährstoffe oder die Wirkung in unserem Körper werden völlig ignoriert. Prinzipiell kann man zusammenfassen, dass liposomales Vitamin C ungefähr so viel mit Ernährung zu tun hat wie eine Darmspülung. Nur wird in diesem Fall das Blut mit Vitamin C durchgespült.
Der einzige Einsatz ist deshalb theoretisch in der Therapie, um mit einer Mega-Dosis Vitamin C unnatürlich hohe Blutwerte zu erreichen. Wir reden hier aber von über 30 Gramm pro Tag, was umgerechnet gute 1.000-2.000€ pro Monat kosten würde. Intravenöses Vitamin C wirkt hier aber noch besser und man kann höhere Blutwerte erreichen.
Praktisch sehe ich derzeit keinen Nutzen für liposomales Vitamin C: Intravenös erreicht man höhere Blutwerte.
Für die tägliche Ernährung sind liposomale Vitamine prinzipiell nicht geeignet – da Synergiestoffe fehlen.
Fazit: So ergänzt Du Vitamin C clever
Ich fasse noch einmal zusammen:
Phase 1) Ernährung:
Für die tägliche Ernährung brauchen wir nicht nur Vitamine und ein paar Pflanzenstoffe. Es ist auch nicht entscheidend, einzelne Vitamine besonders hoch zu dosieren. Sondern wir brauchen eine breitgefächerte Basisversorgung an Nährstoffen, die alle offenen Versorgungslücken füllt. Das können weder „natürliche“ Vitamin-C-Pulver und erst Recht nicht liposomale Vitamine leisten.
Die richtige Ergänzung der täglichen Ernährung ist übrigens der wichtigste Schritt von allen und diskutieren wir deshalb ausführlich im Newsletter.
Phase 2) Therapie / Belastung:
Möchtest Du Vitamin C hoch dosieren, so könntest Du theoretisch auf Extrakte wie Acerola oder liposomales Vitamin C zurückgreifen. Aber warum? Beide sind unnötig teuer und die Bioverfügbarkeit ist gleich. Entweder Du ergänzt ein naturnahes Vitamin-C-Präparat mit Bioflavonoiden, kalt hergestellt, eventuell teilgepuffert. Oder Du greifst zu Kombinationspräparaten, in denen verschiedene Pflanzenextrakte, Vitamine und andere Nährstoffe sinnvoll miteinander kombiniert werden. Damit ergänzt Du naturnah und garantierst die beste Wirkung.
In Akutphasen kannst Du bis zu 1.000 mg Vitamin C pro Stunde nehmen. Mir persönlich reichen meistens rund 4x 500mg. Probier einfach ein bisschen herum. Sollte Dein Stuhl zu weich werden, kannst Du jederzeit die Menge reduzieren.
Phase 3) Mega-Dosis:
Für eine Mega-Dosis ist intravenöses Vitamin C am besten geeignet, theoretisch auch liposomales Vitamin C. Bitte kaufe aber kein liposomales Vitamin C im Internet, um eine Mega-Dosis auf eigene Faust durchzuführen. Selbst ich würde mir zumindest einen Sparrings-Partner suchen, der sich auf dem Gebiet auskennt und ganz genau weiß, wann und wie eine Mega-Dosis Sinn macht. Denn bedenke, dass eine Mega-Dosis unnatürlich ist: Vitamin C wird selbst zu einem freien Radikal – und das kann, in den falschen Händen, durchaus zu Problemen oder Nebenwirkungen führen. Ein integrativer Arzt oder ein Heilpraktiker, mit Spezialisierung auf Vitalstoffe, kann Dich hier weiter beraten.
Hat Dir dieser Artikel geholfen? Gibt es noch Fragen zu Vitamin C? Habe ich ein Produkt vergessen? Dann hinterlass mir einfach einen kurzen Kommentar.
P.S., nochmal zur Anmerkung: Sprich bitte bei Krankheiten Dein Vorhaben immer mit Deinen Ärzten ab.
Wichtigste Quellen
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4752221
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4752221
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1106297
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4915787/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7069582
https://nutritiondata.self.com/facts/fruits-and-fruit-juices/1807/2
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-48-2002/titel-48-2002/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3847730/