Ohne Reue durch die Weihnachtszeit (und mit ganz viel Genuss)
„Über Weihnachten und Silvester nehme ich immer zu:
Wenn mich die Lebkuchen anlachen, kann ich einfach nicht widerstehen.
Wenn die Kollegen im Büro Dominosteine mitbringen, werde ich schwach.
Wenn die Weihnachtszeit kommt, ist die Sünde groß, genauso wie die Schuldgefühle…
Mein Gott ist das hart! Aber nimmt nicht jeder im Dezember zu? Man kann es ja gar nicht verhindern. Oder doch?“
Alleine diese Gedankengänge sind schon falsch. Wer so durch die Weihnachtszeit rennt, nimmt mehr zu, hat mehr Stress und ist völlig frustriert.
Manche Menschen dagegen bleiben irgendwie bretthart. Wie Du das auch schaffst, zeige ich Dir hier mit 11 Tipps.
1) 80/20 – entspann Dich mal
Wie gesagt, beginnt alles im Kopf: Mit Deinen Gedankengängen und Deiner Einstellung.
Die wichtigste Grundregel für mich: Es gibt keine Regeln.
Leitlinien, Leitfaden, Einstellung, ja, alles schön und gut. Aber es gibt keinen Verzicht. Ich lebe gesund, aber ich genieße auch. Wenn ich etwas möchte, dann nehm ich es mir.
Wichtig ist einfach, eine gesunde Balance zu halten. Die Faustregel:
- 80% gesunde Lebensmittel
- 20% mach doch, was Du willst
Wer den Tag über seinen Körper versorgt, darf auch am Abend mal so richtig reinhauen, sich den Bauch vollschlagen und essen bis er platzt – oder vielleicht ein kleines bisschen weniger.
Das Schöne ist doch, dass die Sünden umso mehr Spaß machen, desto mehr man auf seinen Körper achtet.
Denk an die Fastenzeit: Lange Zeit nichts essen, sich besinnen, stark bleiben – wie schön ist dann die erste Mahlzeit? Sicher hundertmal besser als das kurze Croissant beim Bäcker, weil man gerade irgendwie irgendwas zum Beißen braucht.
Denk auch an „Thanksgiving“ oder das „Erntedankfest“: Worum geht es? Mehr Dankbarkeit. Mal dankbar sein für all das, was man hat. Wir gehören zu den reichsten Menschen der Welt: Wir haben fließend Wasser, saubere Hygiene, immer etwas zu Essen im Kühlschrank, wir haben überhaupt einen Kühlschrank. Setz Dich gerade an den Feiertagen bewusst hin, sei dankbar und genieße Dein Festmahl – umso mehr Bewusstsein, desto mehr Genuss.
Du musst auch nicht alles umsetzen, was ich Dir hier zeige. Das sind nur Ideen. Zwei-drei Schritte können schon reichen.
2) Mindset & Verbündete
Der zweite Schritt im Kopf: Was willst Du?
Willst Du jemand sein, der seinen Körper wertschätzt oder ihn wie eine Mülldeponie behandelt?
Du entscheidest. Du darfst zu Deiner Entscheidung stehen und stolz darauf sein.
Was hat man mich damals schief angesehen, als ich zum ersten Mal Nahrungsergänzungen genommen habe. „Was ist jetzt mit dem los? Ist er krank?“ Manche Menschen putzen täglich ihre Zähne, cremen ihre Haut ein, aber ihre Zellen versorgen sie mit Abfällen. Das muss nicht logisch sein. Also darfst Du stolz auf Dich sein, wenn Du einen anderen Weg einschlägst.
Dein Mindset und Verbündete helfen Dir dabei. Denn andere Menschen versuchen Dich immer auf ihre Seite zu ziehen, egal wie zufrieden oder unzufrieden sie sind. Kennst Du die Raucher, die immer andere Raucher animieren? „Komm hier, nimm doch eine. Magst Du nicht? Na komm doch. Wir sind doch die Genießer.“ Das Verhalten ist völlig normal. Und dann bricht die blanke Panik aus, wenn einer in der Gruppe daran denkt aufzuhören. Das Phänomen gibt es aber nicht nur unter Rauchern, sondern auch unter Dominostein-Essern und Lebkuchen-Gesichtern.
Doch Du wirst merken, umso stabiler Dein Mindset ist, desto mehr lassen Dich die Menschen in Ruhe oder schließen sich Dir an. Denn der Trick funktioniert auch andersrum, manchmal kann man andere animieren. „Ich brauch mal ein bisschen frische Luft, hast Du Lust?“ – „Ok, warum auch nicht.“ Und dann sind sie draußen und merken „hey, frische Luft ist gar nicht so schlecht, fast wie Rauchen, nur besser.“ Glaub mir, mit der Zeit werdet „Ihr“ mehr und dann wird es immer leichter. Die meisten Menschen wollen ja insgeheim gesund leben. Nur irgendeiner muss vorgehen.
3) Gewonnen wird zwischen den Festen und Mahlzeiten
Die Feste und Fest-Mahlzeiten gehören zu meinen 20%, hier genieße ich im Turbo-Modus. Die 80% sind die restlichen Stunden und Tage. Du gewinnst in den 80%, nicht in den 20%.
Bitte nicht verzichten bei der Weihnachtsgans oder den leckeren Knödeln von Omi oder dem Sekt an Silvester – „ne, hier Du, Wasser zum Anstoßen um 12“ – hä? Bitte nicht..
Man muss nicht jeden Quatsch mitmachen, wenn es einem nicht schmeckt. Aber die Sünden kannst Du mit vollem Genuss tanken.
Wichtiger sind die Stunden vor dem Festmahl: Was passiert hier? Das ist viel entscheidender. Machst Du ein bisschen Sport, isst Du ein bisschen weniger, pfeifst Du dir was Gesundes rein?
4) (Nur) etwas mehr Fitness und Muskelaufbau
Oft sehe ich es, dass Menschen sich zu hohe Ziele setzen oder denken, sie müssten nach der Weihnachtsgans zwei Stunden ins Fitness-Studio. Und wenn dafür keine Zeit ist, machen sie lieber gar nichts.
Ich bin ein Fan von kleinen Schritten. Denn was vielen nicht bewusst ist: Manchmal braucht es nur ein kleines bisschen mehr Fitness.
Am Besten eignet sich Muskelaufbau: Denn aufgebaute Muskeln verheizen den ganzen Tag.
Bedenke, dass Dein Körper – wenn Du es richtig machst – reichlich Bausteine bekommt, um aufzubauen. Wer viel isst, ist in einer Aufbauphase. Dann reichen kleine Reize, um den Muskelaufbau anzuregen. Wer nur faulenzt, bei dem weiß der Körper gar nicht, was er mit dem ganze Essen machen soll.
Und wer mehr Muskeln hat, verheizt mehr Kalorien. Manchmal sind es nur ein kleines bisschen mehr Muskeln, die zum guten „Verheizen“ ausreichen würden. Denn Dein Körper hat ja ein eingebautes Sättigungsgefühl. Ok, bei manchen ist das etwas betäubt, aber jeder hört doch irgendwann auf zu essen.
Wer jeden Tag einen halben Knödel mehr verbrennt, nimmt über die gesamte Weihnachtszeit viel viel weniger zu. Jedes noch so kleine Gramm mehr Muskelmasse entscheidet also.
Deshalb mach einfach etwas mehr Fitness: Ein paar Liegestützen am Morgen. Ein paar ordentliche Kniebeugen am Mittag. Die Bauchmuskeln etwas reizen am Abend. Zwischendurch ist doch immer ein bisschen Luft.
5) Fasten
Wer abends für zwei isst, kann auch morgens aussetzen.
Isso oder isso?
Eben.
Mehr muss ich gar nicht sagen. Probier die ein oder andere Mahlzeit einfach auszusetzen. Schau, wie es Dir damit geht. Manchmal ist man doch eh soo voll, dass man sich freut, wenn man mal nichts essen muss. Fasten kann richtig gut tun und gibt dem Körper Zeit, kurz mal durchzuschnaufen.
6) Shake zum Start
Wenn Du Dich mit Fasten schwer tust, kannst Du Dir auch einen Shake machen.
Bei mir ist die erste Mahlzeit des Tages häufig mein Basisprodukt + Proteinshake – der wichtigste Teil meiner täglichen Basisversorgung.
Das hält bombensatt, versorgt meinen Körper mit Nährstoffen, aber hat fast Null Kalorien.
So ersetzt es nicht meine erste Mahlzeit, sondern verlängert das Fasten. Damit kannst Du leicht die erste größere Mahlzeit herauszögern, ohne hungern zu müssen. Außerdem helfen die Nährstoffe dabei, die letzten Alkohol-Reste abzubauen und aus Deinem Körper zu schwemmen.
7) Füll Deinen Bauch
Der Shake enthält die wertvolle Formel: Proteine + Ballaststoffe.
Das ist die beste Sättigungsgrundlage.
Bei Mahlzeiten kannst Du genau dasselbe machen: Iss zuerst Ballaststoffe (wie Gemüse) und Proteinquellen (wie Fleisch oder Fisch). Antipasti nennt man das bei den Italienern, geht aber auch auf deutsch und auch beim Hauptgericht. Damit füllst Du Deinen Bauch, isst Knödel nicht ganz so gierig und Süßigkeiten nicht mehr, um satt zu werden, sondern zum puren Genuss. So vermeidest Du auch unnötiges Überfressen.
8) Schmeiß die Maschine an
Heiz regelmäßig Deinen Stoffwechsel an. Das geht mit ein paar Liegestützen zwischendurch. Genauso gut – oder noch besser – eignet sich Kälte. Die können wir im Winter gut nutzen.
Dazu kannst Du einfach mal den Pulli ausziehen und im T-Shirt nach draußen gehen. Genieß ein paar Minuten in der Kälte. Du darfst frieren. Du wirst nicht sterben. Das schmeißt Deine Maschine richtig an und kurbelt die Kalorienverbrennung an.
Angst davor krank zu werden brauchst Du nicht haben. Denn solange Dein Körper gut mit Nährstoffen versorgt ist, kann Dir Kälte wenig anhaben – im Gegenteil, Dein Körper freut sich auf solche Herausforderungen. Einzige Ausnahme: Dein Immunsystem ist aus irgendeinem Grund geschwächt oder Du bist bereits krank.
Und auch hier wieder ist das Schönste daran, danach in die wohlig warme Stube zurückzukehren. Wer einen Kaminofen hat, darf sich gleich dreimal freuen.
9) Mach’s Dir selbst
Dein Essen meine ich. Bei vielen Gelegenheiten ist es willkommen, wenn man etwas mitbringt. Hier kannst Du natürlich darauf achten, etwas Leckeres und Gesundes mitzubringen (falls Du den Satz nicht verstehst: Ja, das gibt’s).
Das gilt aber auch für Süßigkeiten, Snacks und so weiter. Lebensmittelhersteller freuen sich hier besonders, weil man damit am meisten Profit machen kann. Deswegen fängt die Weihnachtszeit im Supermarkt ja auch schon im August an. Die meisten Fertig-Süßigkeiten enthalten billige Rohstoffe, zu viel Zucker, unnötige Dickmacher – und werden zu teuer verkauft. Billige Fette können Deinen Stoffwechsel stundenlang belasten und aufhalten. Deshalb lohnt es sich, entweder selbst zu backen oder die Zutatenliste genau zu studieren.
Im Supermarkt findest Du zum Beispiel Unsinnigkeiten wie Lebkuchen mit Weizenmehl. Echter Lebkuchen hat kein Weizenmehl. Das ist ein billiger Füllstoff, um Dich an der Nase herumzuführen. Richtiger Lebkuchen besteht aus Nüssen, die nicht nur viel besser schmecken, sondern auch gesund sind. Doppelte Belohnung für die Aufmerksamen.
10) Achte auf die kleinen Details
Du kannst auf kleine Details achten, die keinen Nachteil bringen. Zusammenkommen ist schön. Zusammen essen ist wunderbar. Und weißt Du was? Es verbraucht sogar reichlich Energie: Stehen, anstoßen, reden, lachen. Wer kennt sie nicht, die Bauchmuskelschmerzen vom Lachen? Deshalb iss vor allem in Gesellschaft. Alleine brauchst Du Dir keine Dominosteine reinzuzwängen, das ist unnötig. In Gemeinschaft dagegen kannst Du umso mehr schlemmen.
Auch andere Details sind klein, aber können sich summieren: Ein Glas Wein ist völlig unproblematisch, ein Cocktail dagegen eine Zuckerbombe. Meine Tante hat mir auch schon als Teenager den Tipp mitgegeben: Nach jedem Glas Alkohol, folgt (mindestens) ein Glas Wasser. Simpel, wenn man sich dran hält. So vermeidest Du Alkohol gegen den Durst zu trinken.
Oder wie schon erwähnt: Ab und zu frieren ist super. Nach einem Glas Glühwein am Weihnachtsmarkt kannst Du gerne den Schal lockern und die Jacke ein bisschen aufmachen – denn Alkohol liefert reichlich Energie zum Heizen. Der Glühwein am kalten Weihnachtsmarkt ist besser als Zuhause in der warmen Stube. Kleine aber feine Details.
11) Habe einen Backup-Plan
Immer, immer, immer. Habe einen Plan, um unnötige Kilos nach den Feiertagen wieder runterzuschmeißen.
Viele Menschen behaupten mittlerweile Diäten wären ungesund, schlecht, pfui.
Völliger Quatsch. Das Leben war schon immer ein Auf und Ab. Es gibt Phasen, in denen wir zunehmen. Und es gibt Phasen, in denen wir abnehmen.
Das ist in der Natur so vorgesehen und völlig normal. Manche sind nur Experten im ersten und vergessen den zweiten Teil. Oder sie nehmen 5 Kilo zu und nur 3 ab. Das sind dann keine abwechselnden Phasen mehr, sondern ein stetiges Bergauf.
Oder sie gehen es falsch an. Ja, leider sind 99% der Diäten da draußen Unsinn. Das ist schon wahr. Die meisten Menschen nehmen durch eine Diät langfristig mehr zu als ab. Dann nimmt man 5 Kilo zu, 7 ab und danach wieder 4 zu. Auch das ist ein kontinuierliches Bergauf.
Aber man kann es auch richtig angehen. Wenn Du dabei Unterstützung suchst, helfe ich Dir gerne. Zum Neujahr können wir es gemeinsam anpacken.
Zusammenfassung:
Starte mit dem richtigen Mindset in die Weihnachtszeit. Achte auf die kleinen Schritte, die Du umsetzen kannst. Das meiste gewinnst Du zwischen den Festmahlen, aber auch während dem Zusammenkommen kannst Du auf kleine Details achten. Und habe einen Backup-Plan, um danach wieder einen neuen Startschuss zu setzen.
Dann kannst Du ohne Reue essen, schlemmen und genießen. Viel Spaß dabei! 🙂